Vor der fast explosiven Vermehrung und anschließenden Durchmischung menschlicher Populationen seit dem Aufkommen von Landbau und Viehhaltung im Zuge der „neolithischen Revolution“ gab es sicher verschiedene Menschenrassen. Von einzelnen Forschern, welche den Prozess der Menschwerdung und die frühe Entwicklung der Menschheit zu rekonstruieren versuchen, wird darüber hinaus die Annahme vertreten, dass man in der frühesten, zugleich auch sehr lange währenden Phase sogar mit verschiedenen, untereinander nicht mehr kreuzbaren und vermehrungsfähigen Menschenarten zu rechnen habe, etwa so verschieden wie die Schimpansen und Bonobos in Zentralafrika.
Gegen den Begriff „Rasse“ wird von Laien, die wenig Ahnung von wissenschaftlicher Biologie haben, immer wieder eingewandt, es gäbe gar keine Rassen, denn es gäbe keine klaren Abgrenzungen zwischen ihnen, sondern nur fließende Übergänge. Da kann man nur sagen, ja eben, genau, das ist ja der Unterschied zwischen Arten und Rassen, dass letztere nicht streng voneinander abgegrenzt und (fast!) beliebig miteinander kreuzbar sind! Nur bei Haustierrassen kann es vorkommen, dass etwa eine riesiger Doggenrüde auf sexueller Ebene nicht so recht etwas mit einem winzigen Chihuahua-Weibchen anfangen kann, obwohl sie beide einer Art (Canis lupus) angehören und ein verrückter Veterinärmediziner es vielleicht schaffen könnte, einer Riesenhündin das Sperma eines Zwergrüden einzuführen und daraufhin die Riesenhündin alsbald Riesenzwerghunde oder Zwergriesenhunde gebären könnte. Umgekehrt geht es wohl nicht, weil überzüchtete Zwerghunde ohnehin schon Schwierigkeiten haben, ihre eigenen so reinrassigen Nachkommen ohne tierärztliche Hilfe zu gebären. Von solchen eher zeugungs- und gebärtechnisch als eigentlich genetisch begründeten Ausnahmen abgesehen sind Tiere verschiedener Rassen innerhalb der gleichen Art unbeschränkt miteinander kreuzbar und auch ihre Nachkommen weiterhin vermehrungsfähig. Das genau ist ja der Unterschied zwischen Arten und Rassen, dass Angehörige verschiedener Arten miteinander keine vermehrungsfähigen Nachkommen produzieren können, während sexuelle Verbindungen von Angehörigen verschiedener Rassen innerhalb der gleichen Art zu allen möglichen Misch- und Zwischenformen führen können. Wenn nämlich Rassen voneinander streng abgegrenzt wären und untereinander keine fruchtbaren Nachkommen haben könnten, dann wären es keine Rassen, sondern Arten. So einfach ist das!
Um zu klären, ob das, was ich hier vorgetragen habe, nicht vielleicht die Meinung eines Außenseiters ist, braucht man nur Biologen zu fragen, ob es Subspezies gebe. Wenn das bejaht wird, ist alles klar, denn das Fremdwort „Subspezies“ ist ganz direkt als „Unterart“ zu übersetzen und dies wiederum ist ein Synonym von „Rasse“, also gleichbedeutend mit diesem Begriff. Welchen dieser drei Begriffe sollten wir nun verwenden? Der Begriff „Subspezies“ ist umgangssprachlich kaum bekannt. Als ich ihn in der Diskussion mit einer Studentin der Geographie und Anglistik verwendete, konnte sie nichts damit anfangen: „Noch nie gehört!“ Und der Begriff „Unterart“? Er ist nicht eindeutig genug, denn so wie der Untermieter dennoch ein Mieter ist, der Unterdruck dennoch ein Druck, die Unterlippe dennoch eine Lippe, die Unterschicht dennoch eine Schicht, so könnte man meinen, die Unterart sei dennoch eine Art. Aber sie ist es eben nicht (siehe oben), so dass es eindeutiger wäre, den bewährten biologischen Begriff der „Rasse“ beizubehalten, zumal er im Bereich der landwirtschaftlich oder als Hobby betriebenen Tier- und Pflanzenzüchtung noch allgemein üblich ist. Das weiß doch jeder!
Aber zu dieser Klarstellung gehört noch mehr. Zum Abschluss also noch für Blöde und Rassisten: Alle Menschen gehören einer Art (Homo sapiens) an und sind daher weltweit miteinander vermehrungsfähig. Innerhalb dieser Art haben sich in zig Tausend Jahren einige Großrassen herausgebildet (Negride, Australide, Europide, Mongolide, Indianide) und innerhalb von ihnen viele Unterrassen, deren Unterschiede inzwischen in Durchzugsgebieten wie Mitteleuropa und Palästina zunehmend verwischt sind, eben weil der sexuellen Verbindung und Vermehrung von Angehörigen verschiedener Menschenrassen keine biologischen Grenzen gesetzt sind. Menschen jeder Rasse, Unterrasse und Mischrasse können daher alle möglichen weiteren Mischungen bis zur Ununterscheidbarkeit eingehen, und dies ohne Reproduktions-Schwierigkeiten und vor allem ohne Folgeschäden, ja sogar zum Vorteil ihrer Nachkommen, die bekanntermaßen oftmals besser aussehen als ihre mehr oder weniger „reinerbigen“ Eltern.
In historischen Zeiten, also seit es schriftliche Überlieferungen auch über fremde Länder und ihre Menschen gab, ist die Durchmischung menschlicher Populationen so weit vorangeschritten, dass heutzutage, vor allem in den Großstädten und industriellen Ballungsgebieten, Subpopulationen von ursprünglich unterschiedlicher Herkunft über mehrere Generationen einander biologisch immer ähnlicher wurden. Man muss schon in vorindustriell gebliebene Bereiche entfernter Kontinente reisen, um in Ackerbau- und Hirtenkulturen noch rassisch homogenere Populationen zu finden, und „Reinrassigkeit“ oder „Reinerbigkeit“ ist etwas, was man bestenfalls noch in entlegenen Rückzugsgebieten, in Urwäldern der Tropen, in Hochgebirgen, arktischen Tundren und auf abseits der Verkehrsrouten und Urlauberströme gelegenen Inseln finden kann. Wenn solche Gegenden jedoch von Eroberern (oder heute: bei der Errichtung militärischer Stützpunkte) und von Missionaren, von Goldsuchern, Erz- oder Ölprospektoren, Forschern oder schließlich Kulturflüchtigen erreicht werden, dann ist es mit der ohnehin nur relativen Reinrassigkeit der Ureinwohner bald vorbei. Soviel zur Reinrassigkeit im allgemeinen.
Und nun zur „Rassereinheit“ der „Arier“. Die Ahnenreihe von der nordischen Rasse über Arier, Indogermanen und Germanen bis zu den „arischen“ Deutschen ist nichts als ein Mythos, der überhaupt nichts mit wissenschaftlicher Biologie und ihrem Rassenbegriff zu tun hat. Eine einigermaßen reinerbige „nordische Rasse“ von vorwiegend hellhäutigen, blond- oder rothaarigen und blauäugigen Menschen, die sich von anderen (beispielsweise mongoliden, negriden, australiden und indianiden) Rassen unterscheiden ließ, mag es in dunkler Vorzeit insbesondere rund um die Ostsee gegeben haben. Das ist aber längst vorbei. Wir finden Menschen mit Varianten dieser äußeren Erscheinung einigermaßen häufig noch in Nordpolen, Nordwestrussland, im Baltikum und in Finnland, auch in den skandinavischen Ländern, sogar noch in Norddeutschland, aber in Mittel- und Süddeutschland immer seltener. Welche Sprachen diese „nordiden“ Menschen ursprünglich gesprochen haben, weiß niemand sicher, aber es spricht einiges dafür, dass sie keine indoeuropäische Sprache hatten, also weder germanisch noch arisch sprachen. Ihre vorindoeuropäische Sprache konnte sehr klangvoll gewesen sein, reich an Vokalen wie „a“, „i“ und „u“ und an Diphthongen wie „ai“ und „au“, mit merklichen Tonhöhenunterschieden und mit dem Akzent auf der ersten Silbe des Wortes.
Dagegen erreichten die keineswegs rassisch, sondern durch ihre Sprachen als „Indoeuropäer“ zu charakterisierenden Völker diese Gebiete erst in späteren Besiedlungswellen, und zwar vom Südosten her, mit einem Ausbreitungszentrum möglicherweise an dem in die Weichsel mündenden nördlichen Bug und an dem zum Schwarzen Meer fließenden südlichen Bug. Sie breiteten sich ostwärts bis nach Nordpersien und Nordindien aus, wo noch heute eine Sprachengruppe als „arisch“ bezeichnet wird. Wie haben diese Arier wohl ursprünglich ausgesehen? Vielleicht wie sie dort noch heute aussehen: die Männer groß, schlank, bärtig, langnasig, dunkelhaarig und dunkeläugig, ein bisschen wie Osama Bin Laden. Die mit ihnen verwandten Gruppen haben ab etwa 2000 v. Chr. einen Großteil Persiens und Indiens sprachlich dominiert, aber auf nazistisch „arische“ Weise blond-blauäugige Menschen findet man dort heute nur wenige, und wenn, dann könnten sie eher englische Besatzer als Vorahnen gehabt haben.
Die indoeuropäisch sprechenden Völker kamen als Viehzüchter auch in den Nordwesten Europas, die Germanen in Gebiete an der Weser und westlich bis zur Ems, östlich bis zur Unterelbe (Jürgen Udolph: Namenkundliche Studien zum Germanenproblem. De Gruyter, Berlin, 1994). Das „nordische“ Skandinavien ist wohl erst nachträglich von Süden her germanisiert worden, und westwärts kamen Germanen noch später bis zu den britischen Inseln, wo schon vorher keltische Indoeuropäer eingewandert waren, die sich mit einer blond-blauäugigen und sprachlich vorindoeuropäischen Bevölkerung vermischt hatten. Die Indoeuropäer sind also keineswegs mit den Urbewohnern „nordischer“ Rasse identisch, sondern waren erst später, als Germanen und Kelten, in den Nordwesten Europas eingewandert, und die ebenso indoeuropäischen Arier zogen in die Gegenrichtung, nach Persien und Indien, und haben daher mit der nordischen Rasse noch weniger zu tun. Eine arisch-germanische „Rasse“ hat es somit nie gegeben. Arisch und germanisch sind vielmehr Bezeichnungen für Untergruppen der großen indoeuropäischen Sprachenfamilie, und zwar gehören die arischen Sprachen zu ihrem persisch-indischen Zweig, die germanischen Sprachen, zu denen auch das heutige Hochdeutsch zählt, dagegen zu einer Nordwestgruppe, zu der auch das Keltische gehört, und die weiterhin verwandt ist auch mit den baltischen Sprachen (mit Altpreußisch, Litauisch und Lettisch). Mit den nordpersisch-nordindischen Ariern waren die Germanen sprachlich nur entfernt verwandt, und rassisch noch viel weniger. Soweit ein Überblick über das, was man heute über diese Fragen wissen oder auch nur als plausibel vermuten kann.
Die in der Mitte Europas gelegenen Bereiche, die wir heute als Deutschland bezeichnen, waren schon seit alten Zeiten, als es noch keine deutschsprechenden Menschen gab, ein Durchzugsgebiet par excellence, in dem Populationen verschiedenster Herkunft aufeinander stießen, einander überschichteten und sich miteinander vermischten. Das war schon in der Altsteinzeit so mit den aus verschiedenen Ursprungsgebieten kommenden und den Rentierherden folgenden Jägerhorden, und auch im beginnenden Neolithikum, als die aus dem Südosten eingewanderten Bandkeramiker mit den nördlichen Trichterbecherleuten in Kontakt kamen. Auch später ging es hin und her, nunmehr schon an den Sprachen der wandernden Populationen festzumachen: die germanischen Goten und andere Stämme zogen in der Völkerwanderung weit durch slawisch besiedelte Gebiete im heutigen Russland; die slawischen Wenden siedelten in Gebieten bis westlich der Elbe und im östlichen Holstein, und die ebenfalls slawischen Sorben haben ihr Volkstum bis heute im Spreewald erhalten; deutsche Bauern siedelten im baltischen Kurland und im Wolgabogen, und noch später fanden Polen und auch Oberschlesier polnischer Volkszugehörigkeit Arbeit in den Kohlebergwerken und Stahlhütten des Ruhrgebiets. Was wäre der alte FC Schalke 04 ohne Szepan und Kuzorra gewesen, oder die Vertriebenenverbände ohne ihre Hupkas und Novotnys!
Deutsche sind seit eh und je Rassen- und Sprachenmischlinge: vor-indoeuropäische Populationen mischten sich mit keltischen und germanischen, slawischen und baltischen, sogar mit den ein gleichermaßen indoeuropäisches Latein sprechenden römischen Legionären westlich des Limes im Rheintal und südlich in Schwaben und Bayern. Darunter waren sicher auch Legionäre aus Bereichen rings um das östliche Mittelmeer, deren Nachkommen mit dunklen Augen und dunklen Haaren, vielleicht sogar Kraushaaren noch heute in Süddeutschland vorzufinden, aber nur schwer von Deutschen türkischer Herkunft zu unterscheiden sind. Schon mit den Römern sind auch schon hebräisch, also eine semitische Sprache sprechende Juden zunächst in die ersten größeren Städte im Rheintal gekommen und waren dort über lange Zeiten stark vertreten und ein tragender Bestandteil eines recht gemischten Volkstums. Das ist noch darin erkennbar, dass das Jiddisch, das lange Zeit, bis zum nazistischen Massenmord an den Juden, in Osteuropa verbreitet war und noch heute in New York gesprochen wird, im Wortschatz und in der Grammatik vornehmlich ein Relikt des Altdeutschen ist, so dass auch Hochdeutsch sprechende Hörer nach kurzer Eingewöhnung die jiddischen Klezmer-Texte gut verstehen können.
Mit seiner rassischen und noch zunehmenden sprachlichen Gemischtheit ist Deutschland gut vergleichbar dem libanesisch-palästinensischen Raum an der östlichen Mittelmeerküste, wo sich in Israel die gleichermaßen „mischrassigen“ Juden herausbildet haben. Der vordere Orient und insbesondere der „Fruchtbare Halbmond“ von Palästina über Libanon, Nordsyrien und Nordirak bis Westpersien zog eben wegen seiner Fruchtbarkeit seit alten Zeiten Einwanderer an, in historisch überlieferten Berichten angefangen mit den Sumerern, deren Sprache weder semitisch noch indoeuropäisch war, dann fortgesetzt mit den semitisch sprechenden Akkadern und Assyrern, den indoeuropäischen Hethitern, dann den Hurritern und Urartäern, deren Sprache einer wieder ganz anderen Sprachengruppe angehörte, und weiter mit den wieder indoeuropäischen Persern, Kurden, Armeniern und später den Griechen, nicht zu vergessen den Ägyptern und ihren kraushaarig dunklen Söldnern aus dem Lande Kusch (dem späteren Sudan und Äthiopien). In Bezug auf die mitteleuropäischen Deutschen und auf die vorderorientalischen Juden und jetzigen Israelis von Reinrassigkeit zu sprechen, ist somit in beiden Fällen reiner Unsinn. Es gibt noch nicht einmal eine arische Rasse und natürlich auch keine semitische Rasse!
Einigermaßen unverändert blieben nur einige Sprachen, vor allem wenn eine Sprache wie das alte Hebräisch im jüdischen Kult verwendet und in der Thora sehr früh verschriftlicht wurde, oder wenn bei der Bildung von Großreichen und später Nationalstaaten eine Amtssprache die älteren Einzeldialekte und Sondersprachen verdrängte, wie das in Deutschland der Fall war, hier noch verstärkt durch die großen Flüchtlingsbewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Das heutige in Israel gesprochene Iwrith, ein modernes Hebräisch, hat seinen semitischen Charakter behalten, und auch die Araber, mit denen sich die Israelis noch immer im Dauerkonflikt befinden, sprechen eine semitische Sprache. Hebräisch „Shalom alechem!“ meint dasselbe wie arabisch „Salam aleikum!“, nämlich „Friede sei mit euch“. Nach alledem haben die heutigen Konflikte um das „Heilige Land“ weder etwas mit Rasse (die Kontrahenten sind gleichermaßen mischrassig) noch mit Sprache zu tun (sie könnten sich fast ohne Dolmetscher verständigen, falls sie dies vorhätten), sondern mit Glaubensdifferenzen und religiös begründeten Gebietsansprüchen. Schon die im Alten Testament überlieferten kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen jahwegläubigen Israeliten und baalsgläubigen Kanaanäern beruhten auf Glaubensdifferenzen zwischen fast gleichsprachigen und gleichermaßen mischrassigen und in beiden Hinsichten, ursprünglich sogar religiös, eng verwandten Brudervölkern. Ich gehe weiterhin davon aus, dass sie zu diesem Bruderkrieg von den Ägyptern aufgehetzt worden waren, unter der Führung durch den monotheistisch missionierenden Mose. Solche von außen angezettelten Bruderkriege gibt es bis in unsere Zeit.
Da die Araber, unter ihnen natürlich auch die Saudis und die Jemeniten, eine semitische Sprache (mit geringen Dialektunterschieden) sprechen, könnte man die US-Amerikaner in ihrem Kampf gegen Osama Bin Laden und seine arabisch sprechenden Anhänger der Al-Qaida als Antisemiten bezeichnen, wenn dieser Begriff nicht schon, falsch verstanden, für den Hass gegen die Juden reserviert wäre. Wer sich dagegen über Ariel Scharon aufregt, und wenn dies nicht sachlich begründet ist, sondern aus reinem Vorurteil geschieht, der könnte eher als antijüdisch oder antiisraelisch bezeichnet werden, als antisemitisch jedenfalls nicht (falls Wörter überhaupt noch in ihrem Wortsinn verwendet werden).
Der biologistische Mythos von der reinen „arischen“ Rasse und ihrer „semitischen“ Gegenrasse hatte demnach nichts mit Biologie zu tun. Die Gefahr einer Rassenmischung zwischen beiden „Rassen“ hat daher nie bestanden, abgesehen davon, dass Rassenmischungen ohnehin nicht gefährlich sind, sondern sogar sehr vorteilhaft sein können.
Aber von all den hier vorgetragenen genaueren Unterscheidungen und ihren wissenschaftlich weiter erforschbaren Hintergründen hatte Hitler offenbar keine blasse Ahnung. Er hatte zwar einiges von der aufklärerischen Orientierung seines Vaters übernommen und war wie dieser in einem allgemeinen Sinne wissenschaftsgläubig. Im Einzelnen und sogar nach den Maßstäben seiner Zeit war er aber über Naturwissenschaft, Biologie, Sprach- und Religionsgeschichte nicht ausreichend informiert, und das Wenige, was er aus popularisierender Sekundärliteratur aufgeschnappt hatte, wurde von ihm fehlinterpretiert und zur Rechtfertigung seiner eigenen religiös-politischen Zielsetzungen benutzt. Als eigentlich belanglose Nebensache kann noch erwähnt werden, dass Hitler selber keineswegs reinrassig oder gar „nordisch“ war, sondern mit seinen dunklen Haaren und blauen Augen eher dem Typ der einstmals sogenannten „keltischen Komplexion“ und der „Elben“ von J. R. R. Tolkien entsprach, nur dass er nicht so edel wie Tolkiens Idealvolk aussah.