3.6.4. Gravionen sind sehr klein - auch dichte Materie ist für sie porös!

Es ist schon früh festgestellt worden, dass das Gewicht eines Körpers nicht merklich verringert wird, wenn er unter einem massiven Gewölbe gewogen wird (Evans, PG 25). Das "Hangende" (also die Gesteins- und Erdschichten über Bergwerksstollen oder über unterirdischen Salzdomen) ändert nichts daran, dass auch dort Kohle- oder Salzbrocken einem Menschen mit gleicher Wucht wie oben im Freien auf die Füße fallen können. Das heißt also, dass die Schwerkraft, wenn sie auf Gravionenwirkungen von außerhalb der Erde zurückgeführt wird, auch dicke und dichte Materieschichten durchdringen kann. Dementsprechend ist die Gravionenwirkung auf die Körper nicht auf deren Oberfläche oder deren Querschnitt begrenzt. T. Van Flandern spricht dies besonders deutlich an (PG 96): Die Schwerkraft erreicht jedes kleinste Molekül auch im Innersten eines Körpers gleichermaßen direkt und wirkungskräftig, und kann daher jedes dieser Teilchen in gleichem Ausmaß wie den Körper insgesamt beschleunigen, unabhängig davon, aus wie vielen solchen Teilchen der Körper zusammengesetzt ist (PG 109). J. Evans (PG 25) hebt hervor, dass das Gleiche auch für Himmelskörper gilt: "Denn die Gravitation von Himmelskörpern geschieht sehr genau im Verhältnis zur Quantität ihrer Materie, und dies könnte nicht der Fall sein, wenn die äußeren Schichten eines Körpers einen merklichen Anteil der auftreffenden (Gravionen) absorbieren würden". Dementsprechend ist nicht nur bei Sternen, sondern bei allen Körpern die Gravitation abhängig von ihrer Masse (van Lunteren, PG 52, 58; J. Edwards PG 66), und nicht von ihrer Oberfläche oder (im Falle einer parallelen Strahlung) von ihrem Querschnitt. Dies alles spricht dafür, dass die Gravionen in ihrer großen Mehrzahl fast ungehindert sogar massive Körper durchdringen können, insbesondere "durchqueren sie die ganze Erde, ohne dass dabei allzu viele von ihnen absorbiert würden" (de Andrade Martins, PG 240). In dieser Hinsicht und darin, dass sie elektrisch neutral sind, ähneln sie den Neutrinos der modernen Physik (M. R. Edwards, PG 66), die gleichermaßen nur ganz gelegentlich auf Materieteilchen treffen und von diesen absorbiert werden. Dennoch spricht auch etwas dagegen, die Gravionen aus diesem Grund vorschnell mit den Neutrinos gleichzusetzen. So argumentiert T. Van Flandern, dass die Zahl der Neutrinos viel zu gering sei, um sie als Träger der Gravitationskraft identifizieren zu können (PG 96).

Es ist wirklich erstaunlich, dass schon Autoren wie Le Sage von der Korpuskeltheorie der Gravitation ausgehend zu dieser Annahme (der leeren Räume innerhalb von anscheinend dichten Körpern) kommen konnten, die damals aller Alltagserfahrung widersprach. Heute dürfte sie aber jedem physikalisch gebildeten Menschen bekannt sein: Auch dem äußeren Anschein nach dichte Körper wie Stahlkugeln sind aus Atomen zusammengesetzt, zwischen deren Kernen und deren Elektronenschalen sich weite und leere Räume erstrecken, wenn man die Kleinheit der Atomkerne und erst recht die Kleinheit der Elektronen mit ihren Abständen voneinander in Beziehung setzt. Nach dem klassischen Atommodell ist demnach der größte Teil eines Atoms leerer Raum, der von den durch elektromagnetische Kräfte der Elektronen nicht affizierbaren Gravionen frei durchdrungen werden kann. Da die innermolekularen Abstände zwischen den Atomen und die Abstände zwischen den Molekülen noch größer sind, stehen der Bewegung der Gravionen nur wenig Hindernisse entgegen. In seiner "Mechanischen Physik" traf Le Sage diese Verhältnisse erstaunlich zutreffend mit seiner Spekulation, dass die Atome der gewöhnlichen Materie so etwas wie "Käfige" seien, wo die Durchmesser der Gitterstäbe sehr klein wären im Vergleich mit dem Durchmesser des Käfigs, der bei großem Raumumfang dennoch größtenteils leer sei (H. Evans, PG 31; M. R. Edwards, PG 66). Heute wissen wir, dass die materiellen Körper tatsächlich größtenteils leerer Raum sind (T. Van Flandern, PG 144).

Schon Fatio und Le Sage sowie einige ihrer Vorgänger und Nachfolger gingen also davon aus, dass die Materie für Gravionen weitgehend "porös" ist. Das ist die eine Möglichkeit, die zugrundeliegende Relation zu formulieren. Die andere besteht in der Aussage, dass die Gravionen in sehr hohem Maße, wenn auch schließlich begrenzt, durchdringungsfähig sind in bezug auf die Materie, mit der wir normalerweise zu tun haben. Es geht also um die Relation zwischen der Kleinheit der Gravionen und der Größe der inner- und außeratomaren Zwischenräume. T. Van Flandern riskiert eine Schätzung dieser Relation: "Die (Gravionen) sind viele Größenordnungen kleiner als die Quantenteilchen". Wenn also die Zwischenräume zwischen diesen Teilchen innerhalb der Körper einen sehr großen Anteil ihres Volumens ausmachen, haben die Gravionen einen nahezu freien Durchgang durch diese Körper. Anders gewendet: Auch große und schwere Objekte absorbieren nur einen sehr geringen Anteil der Gravionen, von denen sie durchdrungen werden (J. Evans, PG 31/32). Das sehr geringe Ausmaß der Interaktion von Gravionen mit Materie erklärt außerdem auch, weshalb die Gravitation im Vergleich mit dem Elektromagnetismus und den Kernkräften immer als "schwache" Kraft angesehen wurde.