3.6.5. Trotz geringer Dichte wirken Gravionen auf kleinste Materieteilchen

Nachdem wir die so geringe Größe bzw. Masse und die hohe Eigengeschwindigkeit der Gravionen ausführlich diskutiert haben, soll es nun noch um weitere Besonderheiten dieser Korpuskeln gehen. Zunächst wäre ihre wahrscheinlich sehr geringe Dichte zu nennen, die schon Fatio 1690 vermutet hatte (F. van Lunteren, PG 53). Gemeint ist natürlich, wie auch Le Sage vorschlug, der im Verhältnis zur Winzigkeit der Gravionen durchschnittlich eher große Abstand zwischen ihnen (M. R. Edwards, PG 66), oder anders gesagt, wie viel leerer Raum sich rund um jedes Gravion befindet. Das macht zugleich ihre ungehinderte Beweglichkeit aus, also die große Weglänge, die sie bei geradliniger Fortbewegung durchschnittlich erreichen, bis sie miteinander oder mit anderer Materie kollidieren. Selbst wenn sie miteinander zusammenstoßen, scheinen diese Kollisionen doch voll elastisch zu sein (Mingst and Stowe, PG 183), also ohne dass die Gravionen ineinander eindringen oder einander verformen und ohne dass ihre Ausgangsgeschwindigkeit dadurch vermindert würde (Buonamano, PG 304). Das ermöglicht auch, dass sie sich im Raum ganz zufällig verteilen und sich in alle Richtungen bewegen können (K. E. Veselov, PG 171; Kierein, P292; Buonamano, PG 304), ohne dass ein solches Durcheinander zu einer Verklumpung der Gravionen führen würde. So kann davon ausgegangen werden, dass die Gravionen auf ihren isotropen Bahnen durch den leeren Raum einander nicht stören und eine große Weglänge erreichen, weil sie wegen ihrer Winzigkeit und den großen Abständen voneinander eine geringe Dichte aufweisen, und im letzten Abschnitt habe ich aufgeführt, dass sie wegen ihrer Kleinheit auch massive Körper wie die Erde fast ohne Widerstand durchdringen können.

So klar diese Ableitung bis zu diesem Punkt erscheint, so stoße ich hier doch auf einen möglichen Widerspruch zu anderen Aussagen über Gravionen und ihre gravitativen Wirkungen. Denn scheinbar im Gegensatz zur geringen Dichte der Gravionen steht die Alltagsbeobachtung, dass praktisch kein noch so kleines Objekt in unserer Sichtweite von dieser Gravionenstrahlung nicht mitgenommen wird. Selbst wenn einige tausend kleine Nägelchen auf einer Tischplatte ausgebreitet sind, kommt es praktisch nicht vor (ich habe es jedenfalls noch nie gesehen), dass auch nur einer davon sich von der Platte nach oben bewegt oder beim Ausgeschüttetwerden über der Platte schweben bleibt. Auch noch kleinere Körper wie beispielsweise Sandkörner "fallen" alle nach unten, nur der Sandstaub kann vom Luftzug seitwärts weggetrieben werden oder breitet sich sogar nach oben aus, aber wohl nicht weil er der Gravitation entgeht, sondern weil die gasförmig chaotischen Wärmebewegungen der Luft (ihrer Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle) ihn in alle Richtungen bewegen, eben auch immer wieder einmal eine Zeit lang gegen die Gravitationskraft. Dass aber von etwas größeren Materieteilchen alle gleich nach unten fallen, spricht bei aller Kleinheit der Gravionen für ihre große Dichte pro Raumquerschnitt und große Menge pro Zeiteinheit. Nichts entgeht ihnen, selbst wenn die Überzahl der Gravionen durch Materie einfach hindurchrauscht; doch reicht der geringe Anteil der dennoch absorbierten Gravionen dennoch völlig aus, alle winzigen Sandkörner gleichzeitig nach unten fallen zu lassen. Der bislang als in sich selbst von geringer Dichte charakterisierte Gravionenfluss kann demnach im Vergleich mit baryonischen Partikeln und den inneratomaren oder schließlich molekularen Abständen sogar als außerordentlich dicht bezeichnet werden: ihm entgeht auf Dauer nichts, was ihm im Wege steht, und sei es Materiestaub oder das Gas der großen Materiewolken.

Die Aufhebung dieses scheinbaren Widerspruchs könnte möglich werden, wenn man in den erstgenannten Fällen auf die extreme Kleinheit und die großen relativen Abstände der Gravionen rekurriert, dagegen im letztgenannten Fall auf ihre wenigstens im Verhältnis zu makroskopischen Körpern ausreichende Dichte, also die immer noch hohe Zahl der "Treffer" pro Zeiteinheit und Querschnitt. Sandkörner sind ja, im atomaren oder gar leptonischen Maßstab gemessen, riesige Brocken, und bei genügender Zahl und Mindestdichte der Gravionen sollte doch immer eines der Sandkörner von ausreichend vielen Gravionen getroffen und nach unten bewegt werden. Wenn also die Materie fast durchlässig für die Gravionen ist, aber eben dennoch von ihnen gravitativ affiziert werden kann, bis in den letzten Winkel eines massiven Objekts, dann kann dieser scheinbare Widerspruch aufgeklärt werden durch die Annahme einer bestimmten Relation zwischen einerseits der Winzigkeit der Gravionen und anderseits der Größe der Zwischenräume zwischen den baryonischen Partikeln, aus denen auch solide und massive Körper zusammengesetzt sind. So könnte man mit F. van Lunteren sagen (PG 56), dass diese Gravionen bei ihrem Durchtritt durch Materie keinen Widerstand erfahren, außer wenn sie auf dichtere baryonische Materieteilchen auftreffen, und ich ergänze: und nur wenn es ausnahmsweise zu einer direkten Kollision zwischen Gravionen und baryonischen Korpuskeln gekommen ist.