3.7.8. Gibt es ein absolutes Bezugssystem?

Analog einer dem Spektrum eines schwarzen Körpers entsprechenden kosmischen Hintergrundstrahlung, einer elektromagnetischen Strahlung im Mikrowellenbereich, aber wohl nur in wenigen Hinsichten ihr wirklich ähnlich, ist auch die Gravionenstrahlung isotrop, gesamtkosmisch, weitgehend homogen. Auch sie ist Bestimmungsgrund für ein kosmisch definiertes bevorzugtes, primäres oder sogar absolutes Bezugs- oder Koordinatensystem, das sich selbst in Ruhe befindet (in welchem die zufallsbedingt durchschnittliche Geschwindigkeit der Körper gleich 0 ist), und auf das bezogen die Eigenbewegungen von Körpern sich abheben lassen. Dass der gegenwärtige Kosmos, wie die Astronomie ihn bisher erschlossen hat, ein und nur ein Bezugssystem als sein "Eigensystem" umfasst, dafür spricht nach v. Borzeszkowski und Treder (PG 275) die empirische Äquivalenz von drei auf je unterschiedliche Weise eingeführten Bezugssystemen: 1.) das dynamisch bestimmte Inertialsystem der Himmels-Mechanik, 2.) das durch die Position der Galaxien vorgegebene fundamentale System der Astronomie, und 3.) die weitgehende Isotropie der elektromagnetischen Hintergrund-Strahlung. Diese Koinzidenz scheint nach Meinung der Autoren auf eine Streichung der Relativitäts-Prinzipien hinauszulaufen. Insofern ist der Kosmos ein einziger und ganzer, jedenfalls gibt es keine andere Annahme, die erkenntnistheoretisch zufriedenstellender ist. Dieses Universum als Ganzheit ist weitgehend bestimmt durch treibende Kräfte, die wir von den Wechselbeziehungen zwischen Gravionen und baryonischen Partikeln bzw. Massenkörpern abgeleitet haben. Der Begriff des absoluten Raumes ist insofern keine bloße Setzung, sondern verweist auf empirische Tatsachen, u.a. auf seine Abhängigkeit vom Vorhandensein und von der Verteilung von Massekörpern im Kosmos, und in dieser Auffassung können wir das "Machsche Prinzip" wiedererkennen (vgl. H.-H. v. Borzeszkowski und H.-J. Treder, PG 276).